Nach zweiwöchiger Atempause geht es bereits am kommenden Sonntag weiter in der TTBL. Der erste Vorrundenspieltag steht an, erst danach darf man in die verdiente, kurze Festtagspause.
Besonders kurz fällt diese für die Mannschaften aus, die am 29. und 30. Dezember in der Stuttgarter Porsche-Arena um die deutsche Pokalmeisterschaft spielen. Etwas länger Pause haben die Teams aus Grenzau und Ochsenhausen, die das Cup-Achtelfinale nicht überstanden hatten.
Drei Partien stehen an (alle 15:00 Uhr), die vierte, das Westderby Herne vs. Düsseldorf, steigt erst am Tag vor Heiligabend. Am Sonntag empfängt der SV Plüderhausen die zuletzt eklatant schwächelnden Maberzeller, die sich nichts sehnlicher wünschen als einen Sieg. Werder Bremen ist Favorit in heimischer Halle gegen Grenzau und im Topspiel zwischen Saarbrücken und Ochsenhausen scheint alles möglich.
Mal schauen, welche drei Klubs die Gunst der Stunde nutzen und sich selbst ein nettes vorweihnachtliches Geschenk machen.
SV Plüderhausen – TTC RS Fulda-Maberzell
Vom Tabellenstand her heißt der Favorit Plüderhausen, während Wang Xi & Co. als Außenseiter ins Remstal reisen – das ist schon kurios! Die Maberzeller sind nach unglaublichen sechs Niederlagen in Serie Vorletzter, während der SVP zuletzt in Frickenhausen gewonnen hat und vorläufig einen entspannten siebten Rang einnimmt. Im Hinspiel war die Welt in Fulda noch in Ordnung, da gab es ein standesgemäßes 3:1 für Fulda, das lediglich „King Kara“ einen Sieg (gegen Svensson) gestattete.
Unser Tipp: Die gebeutelten Osthessen mit dem frischgebackenen Grand-Finals-Sieger Patrick Franziska werden den Bock umstoßen und beim SVP deutlich gewinnen (3:1). Wenn nicht jetzt, wann dann! Die Maberzeller werden unser Meinung nach auch eine klar bessere Rückserie spielen und acht bis zehn Punkte holen, für die Play-offs jedoch wird es nicht mehr reichen – der Zug ist bereits jetzt abgefahren.
SV Werder Bremen – TTC Zugbrücke Grenzau
Von der Papierform her sind die Hansestädter eindeutiger Favorit gegen den Tabellensechsten aus dem Westerwald, der zuletzt beim 3:2-Sieg in Herne einen guten Eindruck hinterließ. Doch die Norddeutschen scheinen dem Zugbrückenteam zu liegen. Viele werden sich an das tolle Hinspiel zum Saisonauftakt am 26. August erinnern, bei dem der TTC einen seiner besten Auftritte der letzten Jahre zeigte. Beim 3:2 der Grenzauer gegen die Grünweißen hatten besonders Ruwen Filus mit Siegen gegen Chuang und Crisan sowie Andrej Gacina geglänzt, der Crisan keine Chance ließ. Die Fans des TTC standen damals vor Begeisterung auf ihren Stühlen. Doch lässt sich ein solcher Coup wiederholen? Die Bremer werden bis in die Haarspitzen motiviert sein und wollen um jeden Preis die Revanche. Wir denken, dass diese gelingen dürfte, der Tabellenzweite wird sich nicht ein zweites Mal überrumpeln lassen. Wir tippen auf ein 3:1 für Werder.
Grenzaus Präsident Manfred Gstettner hingegen hofft auf eine kleine Sensation: „Ein überraschender Sieg unseres Teams in Bremen wäre ein schönes Weihnachtsgeschenk.“ Und Spielertrainer Tomas Pavelka sagt: „Wir haben sehr gut trainiert und sind bereit, alles zu investieren. Grenzau ist in dieser Saison immer für eine Überraschung gut.“
1. FC Saarbrücken TT – TTF Liebherr Ochsenhausen
Das Duell zweier direkter Play-off-Rivalen verspricht Spannung. Die Saarländer stehen punktgleich mit dem Gegner auf Tabellenplatz drei, Skachkov & Co. liegt direkt dahinter. In der Bundesliga hatten die Saarbrücker fünf Partien in Folge siegreich bestritten, bis sie am letzten Vorrundenspieltag ein 2:3 gegen Rekordmeister Düsseldorf hinnehmen mussten. Das Hinspiel am 26. August hatten die Oberschwaben 3:2 gewonnen – es war damals auch das mit Spannung erwartete Bundesliga-Debüt von Ryu Seung Min, der auf Anhieb Bastian Steger und Bojan Tokic besiegte. Tiago Apolonia steuerte noch einen Sieg gegen Steger bei, so dass sein Team am Ende jubeln durfte. Doch die Saarländer dürften bis in die Haarspitzen motiviert sein und wollen um jeden Preis die Revanche. Der Sieger macht auf jeden Fall einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Play-offs. Wir legen uns auf eine Wiederholung des Ochsenhausener Hinspielsieges fest und rechnen erneut mit einem 3:2. Das funktioniert aber nur, wenn Ryu abermals beide Matches gewinnt.
Kristijan Pejinovic rechnet mit einem heißen Tanz bei winterlicher Kälte: „Wenn man sieht, wie die Saarbrücker gestartet sind und wo sie jetzt stehen, muss man sich warm anziehen. Alles ist möglich, die Chancen sind geteilt.“ Der Ochsenhausener Präsident ist sicher, dass es ein sehenswertes Spiel wird: „Einmal mehr wird sich zeigen, wie stark die Liga geworden ist – die Zuschauer werden Tischtennis vom Allerfeinsten erleben können.“