Fr., 10. Januar 2025
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TTBL: Derby-Überraschung: Plüderhausen schlägt „blutleere“ Ochsenhausener 3:1

Nach dem 3:2-Sieg in der Champions-League am Donnerstag in Prag standen die Zeichen gut für ein erfolgreiches Ochsenhausener Wochenende. Auch ohne Spitzenspieler Ryu Seung Min, der aufgrund von Verpflichtungen in der Heimat nicht mitwirken konnte, waren Apolonia & Co. beim TTBL-Schlusslicht Plüderhausen klar favorisiert.

Doch beim Schwaben-Derby lief es alles andere als optimal für die Oberschwaben gegen einen Kontrahenten, bei dem Aleksandar Karakasevic wieder einmal einen seiner Top-Tage erwischt hatte. Auch der Brite Andrew Baggaley (Foto) wusste zu gefallen und leistete sich gegen seinen Landsmann Liam Pitchford nicht einmal einen Satzverlust – es war Baggaleys erster Sieg in der TTBL überhaupt. 

Karakasevic brachte die Truppe aus dem Remstal mit 1:0 in Führung. Tiago Apolonia konnte zwar gegen den launischen Linkshänder noch den ersten Satz gewinnen, doch dann war „King Kara“ am Zug – allerdings gingen die Sätze zwei (12:10) und vier (16:14) denkbar knapp an den SVP-Einser.

Anschließend hatte auch Kirill Skachkov – am Donnerstag noch der Held von Prag – seine liebe Mühe mit DTTB-Jungnationalspieler Philipp Floritz. Nach haushohem Rückstand im fünften Satz und abgewehrten Matchbällen drehte der Russe das Spiel jedoch noch auf der Zielgeraden.

Neue Hoffnung im Ochsenhausener Lager, doch die Ernüchterung folgte auf dem Fuß: Im innerenglischen Duell behauptete sich nämlich nicht Liam Pitchford, sondern Andrew Baggaley, der nicht einmal einen Satz einbüßte, auch wenn es in den Durchgängen eins und drei sehr eng zuging.

Beim Stand von 1:2 stand Skachkov dann gegen Karakasevic unter Zugzwang. Drei Sätze lang begegnete man sich auf Augenhöhe, doch als der dritte Durchgang mit 13:11 an „Kara“ gegangen war, verlor Skachkov den Faden und ließ den Plüderhausener Publikumsliebling brillieren.

Nach zwei Stunden und 40 Minuten war die Messe gelesen und die Ernüchterung im Ochsenhausener Lager groß. Der SVP hatte indes aufgrund einer auch kämpferisch überzeugenden Leistung verdient gewonnen. Wenn der Tabellenletzte gegen eine Mannschaft aus der Spitzengruppe 11:5 Sätze holt, ist das aller Ehren wert. Karakasevic & Co. wurden damit auch die rote Laterne los, die nun wieder Ruhrstadt Herne innehat. Die zwei verbleibenden Partien der Vorrunde haben es allerdings in sich: Zunächst muss Plüderhausen am kommenden Freitag gegen Werder Bremen zu bestehen versuchen, während man am 2. Dezember zum Vorrunden-Abschluss nach Frickenhausen reist. Alles andere als zwei Niederlagen wäre sensationell.

Ochsenhausen indes braucht dringend wieder Punkte. Nach drei Bundesliga-Niederlagen in Folge ist die Mannschaft von Dubravko Skoric mit 8:6 Zählern auf Tabellenplatz vier zurückgefallen. Die nächste Gelegenheit, Punkte zu sammeln, bietet sich in einer Woche in heimischer Halle gegen Frickenhausen, dem zweiten Schwaben-Derby innerhalb einer Woche. Sollte auch gegen Niwa und Kollegen nicht gewonnen werden, würde man wichtigen Boden im Kampf um den Play-off-Einzug verlieren.

Kristijan Pejinovic war überhaupt nicht einverstanden mit dem, was er in der Hohberg-Sporthalle gesehen hatte: „Ich will gar nicht um den heißen Brei herum reden. Das war unsere schwächste Saisonleistung. Was unsere Spieler gezeigt haben, wirkte recht blutleer, es fehlte die Power von innen heraus, alles war von unserer Seite viel zu sehr „piano“. Alle drei kamen nicht richtig rein ins Spiel. Da war zu wenig Biss, zu wenig Feuer, zu wenig Esprit. Es wurde zu sehr darauf geschaut, wer den nächsten Fehler macht. Das war einfach zu wenig!“

Der Ochsenhausener Präsident hatte nicht einmal einen an diesem Tag übermächtigen Gegner gesehen: „Auf hohem Level hat hier einzig und allein „Kara“ gespielt, aber das macht er gegen uns fast immer, und davor hatte ich die Mannschaft auch gewarnt.“ Verschenkte Zähler seien es gewesen: „Solche Punkte darf man nicht liegenlassen, wenn man in die Play-offs will. Solche Gegner musst du auch ohne einen Ryu schlagen können. Der knappe Sieg in Prag hätte eigentlich beflügeln müssen, aber davon war heute wenig zu sehen.“ Pejinovic will den Ursachen auf den Grund gehen: „Wir werden genau analysieren, woran es lag. Das Potenzial ist zweifelsfrei da bei Kirill, Tiago und Liam, nur muss es auch abgerufen werden.“

 

Ergebnisse Plüderhausen vs. Ochsenhausen 

Aleksandar Karakasevic – Tiago Apolonia 3:1 (6:11, 12:10, 11:7, 16:14)

Philipp Floritz – Kirill Skachkov 2:3 (6:11, 11:7, 5:11, 11:8, 10:12)

Andrew Baggaley – Liam Pitchford 3:0 (11:9, 11:6, 14:12)

Aleksandar Karakasevic – Kirill Skachkov 3:1 (11:8, 5:11, 13:11, 11:5)

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