Sa, 30. November 2024
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1. BUNDESLIGA DAMEN: Spitzenspiel Bingen vs. Fraulautern am Samstag

Auch wenn der extrem gut verstärkte TTSV Saarlouis-Fraulautern erst drei Partien absolviert hat (5:1 Punkte) und die TTG Bingen/Münster-Sarmsheim (4:0) ebenso wie Abonnement-Meister FSV Kroppach (3:1) sogar erst deren zwei, ist schon in diesem frühen Stadium der Saison klar zu erkennen, dass alle drei zur Elite der Liga zu zählen sind. Natürlich sind Kroppach und Saarlouis-Fraulautern, die sich vor vier Wochen 5:5 trennten, die beiden Topfavoriten, die wohl den Kampf um den Titel untereinander ausmachen werden. Bingen/Münster-Sarmsheim dürfte eher die Verfolgerrolle zufallen und sich vermutlich mit Champions-League-Sieger ttc berlin eastside ein heißes Duell um Platz drei liefern. Pikanterweise treffen beide am Freitagabend in Berlin aufeinander.

Am Samstag (18:30 Uhr, Sporthalle der Grundschule „Am Mäuseturm“) steht dann das Topspiel des Spieltags zwischen den Teams aus Rheinhessen und dem Saarland auf dem Programm. Der derzeitige Tabellenzweite empfängt also den Ligaprimus.

Die gute Nachricht für Fraulautern: Ex-Europameisterin und Ex-Europe-Top12-Siegerin Li Jiao (Archivfoto), die verletzungsbedingt die EM in Herning absagen musste, ist wieder einsatzbereit. Die sympathische Niederländerin mit chinesischen Wurzeln könnte trotz ihres Trainingsrückstands zur Trumpfkarte der Gäste in diesem auch emotional besetzten Derby werden. 

Natürlich gilt dies für die noch ungeschlagenen Li Fen (China) und Ni Xia Lian (Luxemburg) ebenso. Auch Nadine Bollmeier und Maria Fazekas müssen erst einmal besiegt werden, während die holländische Defensivkünstlerin Li Jie bisher noch gar nicht zum Einsatz kam.

Bei diesen hochkarätigen Spielerinnen des Gegners liegt es auf der Hand, dass Zhenqi Barthel und Kolleginnen lediglich die Außenseiterrolle einnehmen. Doch vor heimischer Kulisse werden sie natürlich alles versuchen, der Startruppe von der Saar das Leben schwer zu machen. Die Gastgeberinnen, die bisher die durchaus stark einzuschätzenden Mannschaften aus Essen und Kolbermoor jeweils mit 6:4 besiegten, haben – neben Barthel – mit Ding Yaping, der bisher ungeschlagenen Dana Cechova und Laura Robertson ein Quartett vorzuweisen, dass sich vor keinem Gegner verstecken muss, auch wenn es rein nominell nicht an die Qualität des Derbygegners heranreicht.

Aber solche Spiele haben ihre eigenen Gesetze. So muss es nicht einmal ein signifikanter Nachteil für Bingen sein, dass es tags zuvor in Berlin vermutlich bereits an die Grenzen wird gehen müssen, um gegen Pota, Ivancan & Co. zu bestehen. Sollte man die Bundeshauptstadt nämlich mit zwei Punkten im Bordgepäck verlassen, hätte man jede Menge Selbstvertrauen getankt und wäre schon auf Betriebstemperatur für den Samstag. Fraulautern dagegen kann sich bis zum Showdown in Bingen entspannt zurücklehnen und hat am Sonntag lediglich noch die Heimpartie gegen Schlusslicht Watzenborn-Steinberg vor der Brust – ohne den mit Herzblut auftretenden Mittelhessinnen zu nahe zu treten, ist diese Pflichtübung für Li Jiao und Kolleginnen nicht viel mehr als ein besseres Auslauftraining. Doch am Samstag im Hexenkessel von Bingen werden sie alles geben müssen, um das Derby mit weißer Weste zu überstehen.

O-Töne vor dem Topspiel

TTG-Vorsitzender Joachim Lautebach: „Wir sind klarer Außenseiter, denn der TTSV ist extrem stark besetzt. Ni Xia Lian sollte auf Position drei eine Bank für unsere Gäste sein. Zwischen uns besteht eine gesunde, aber faire Rivalität aufgrund des Derbycharakters. Das war in der 2. Liga schon nicht anders. Wir wollen uns in diesem Heimspiel gut präsentieren und möglichst teuer verkaufen. Die tolle Stimmung bei unseren Fans nach dem Sieg gegen Essen möchten wir unbedingt erhalten. Wir haben letztendlich nichts zu verlieren.“

TTSV-Geschäftsführer Klaus Maurer: „Wir haben grünes Licht für den Einsatz von Li Jiao erhalten und können in Bingen komplett antreten. Die Mannschaft bringt der TTG Bingen/Münster-Sarmsheim Respekt entgegen, denn wir haben im Dezember 2011 dort verloren. Wir werden wachsam sein und wollen uns natürlich keinen Patzer erlauben. Es muss schon Leistung kommen.“

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