Sa., 22. Februar 2025
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TEAM WORLD CUP: Deutschland steht im Viertelfinale

Europameister Deutschland spielt beim mit 270.000 Dollar dotierten Team World Cup in Tokio um den Einzug in das Halbfinale. Das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf besiegte nach Australien auch den Weltranglisten-Sechsten Brasilien mit 3:0 und steht vorzeitig als ungeschlagener Sieger der Gruppe C fest.

Die Südamerikaner, die gegen Deutschland auch ohne Hugo Calderano stark spielten, kämpfen nun gegen Australien als klarer Favorit um den zweiten Platz, der ebenfalls zum Einzug in das Viertelfinale berechtigt.

Der deutsche Sieg in der Neuauflage des Viertelfinalduells der WM 2018 war ein zäh erkämpfter Erfolg, wie Herren-Bundestrainer Jörg Roßkopf nach dem Match eingestand: „Ein 3:0 mit einer Spieldauer von zweieinhalb Stunden, das sagt alles. Man hat den Jungs noch die Müdigkeit der langen Anreise angemerkt, sie sind noch nicht wirklich rund durch die Box gelaufen.“

Fünfeinhalb Stunden nach dem leichten Warmspielen im Eröffnungsmatch gegen Australien, das ohne Satzverlust an Deutschland ging, war das abendliche Duell gegen den Gewinner der Panamerika Meisterschaften ein zäher Kampf. Das Doppel Timo Boll/Patrick Franziska, das nach einem 0:2-Rückstand über fünf Sätze musste, sorgte gegen Eric Jouti/Gustavo Tsuboi für die Führung. Anschließend erhöhte Dimitrij Ovtcharov gegen Vitor Ishiy in vier umkämpften Sätzen auf 2:0. Den Schlusspunkt setzte Patrick Franziska, der im vierten Satz bei 8:10 zwei Matchbälle abwehren musste, mit einem 3:2 über Eric Jouti. Franziska: „Das war keine Glanzleistung von uns. Aber man muss auch sagen, dass die Brasilianer wirklich gut waren, ohne Druck frei aufgespielt haben und ihr Mut zum Risiko heute oft belohnt wurde.“

Die vier Viertelfinalbegegnungen der Herren werden am Donnerstag um 11.30 Uhr deutscher Zeit (19.30 Uhr Ortszeit Tokio) und am frühen Freitagmorgen um 5 Uhr ausgetragen.  Ginge es nach DTTB-Sportdirektor Richard Prause, dann wäre der Freitag das Wunschdatum für ein Viertelfinale: „Ein Tag zum Auffrischen und Erholen täte den Jungs ganz gut, wie man heute gesehen hat.“

Wie Deutschland haben am Abend auch China (3:0 gegen Taiwan) und Südkorea (3:1 über Schweden) als ungeschlagene Gewinner der Gruppen A und D die Runde der besten Acht vorzeitig erreicht. In Gruppe B ist die Entscheidung noch nicht gefallen. Japan bezwang zwar am Abend Ex-Europameister Österreich mit 3:1, hatte aber zuvor mit dem gleichen Ergebnis überraschend gegen England verloren. Über die Reihenfolge der Platzierungen entscheidet das Ergebnis des Duells zwischen England und Österreich. 

Die DTTB-Damen hatten sich nicht für das Turnier qualifizieren können. Stattdessen ist Europameister Rumänien dabei. Mit von der Partie ist übrigens auch der Weltranglisten-52. Vanuatu – nichts gegen den Inselstaat im Südpazifik, dennoch darf man die Frage nach dem Qualifikationsmodus auch an diesem Beispiel kontrovers diskutieren.

 

GRUPPENEINTEILUNG HERREN

Gruppe A: China, Taiwan, Nigeria
Gruppe B: Japan, Österreich, England
Gruppe C: Deutschland, Brasilien, Australien
Gruppe D: Südkorea, Schweden, USA

 

ERGEBNISSE HERREN

HerrenGruppe C
Deutschland – Australien 3:0
Timo Boll/Patrick Franziska – Xavier Dickson/Kane Townsend 3:0 (4,6,4)
Dimitrij Ovtcharov – Dillon Chambers 3.0 (6,8,7)
Patrick Franziska – Kane Townsend 3:0 (5,4,4)

Deutschland – Brasilien 3:0
Timo Boll/Patrick Franziska – Eric Jouti/Gustavo Tsuboi 3:2 (-13,-12,8,7,2)
Dimitrij Ovtcharov – Vitor Ishiy 3:1 (-9,10,12,8)
Patrick Franziska – Eric Jouti 3:2 (10,-7,-9,10,9)

Herren, Gruppe A
China – Nigeria 3:0
China – Taiwan 3:0

Herren, Gruppe B
Japan – England 1:3
Japan – Österreich 3:1

Herren, Gruppe D
Südkorea – USA 3:0
Südkorea – Schweden 3:1

 

SETZUNGSLISTE (auf Basis d. Weltrangliste November 2019)

Herren

1. (WR 1) China (Fan Zhendong, Xu Xin, Lin Gaoyuan, Ma Long, Liang Jingkun)
2. (WR 2) Japan (Tomokazu Harimoto, Koki Niwa, Jun Mizutani, Maharu Yoshimura, Jin Takuya)
3. (WR 3) Deutschland (Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Patrick Franziska)
4. (WR 4) Südkorea (Jang Woojin, Lee Sangsu, Jeoung Youngsik, Lim Jonghoon, Cho Daesong)
5. (WR 5) Schweden (Kristian Karlsson, Jon Persson, Anton Kallberg, Elias Ranefur)
6. (WR 6) Brasilien (Gustavo Tsuboi, Vitor Ishiy, Eric Jouti)
7. (WR 7) Taiwan (Lin yun-Ju, Chen Chien-An, Liao Cheng-Ting, Peng Wang-Wei)
8. (WR 10) Österreich (Robert Gardos, Daniel Habesohn, Stefan Fegerl, Andreas Levenko)
9. (WR 11) England (Liam Pitchford, Paul Drinkhall, Samuel Walker, Tom Jarvis)
10. (WR 16) Nigeria (Quadri Aruna, Olajide Omotayo, Segun Toriola, Bode Abiodun, Azeez Solanke)
11. (WR 31) USA (Kanak Jha, Zhang, Feng Yijun)
12. (WR 34) Australien (Kane Townsend, Dillon Chambers, Xavier Dixon)


Text: Dr. Stephan Roscher

Foto: ITTF

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