Nach Ochsenhausen ist nun auch Grenzau betroffen. Die beiden kommenden Partien des TTC Zugbrücke Grenzau (Foto) in der Tischtennis Bundesliga müssen verlegt werden, da sich zwei Spieler der Westerwälder in amtlich angeordneter Quarantäne befinden. Grenzau kann nicht wie geplant am kommenden Donnerstag beim SV Werder Bremen und am Sonntag beim TTC OE Bad Homburg antreten. Ausschlaggebend dafür ist ein positiver PCR-Test bei einem Spieler. Ein weiterer Grenzauer Akteur befindet sich zudem in häuslicher Quarantäne, da er der Trainingsgruppe in Ochsenhausen angehört, wo in der vergangenen Woche ebenfalls ein positiver Test auf SARS-CoV-2 durchgeführt und der Spieler von den zuständigen Behörden als Kontaktperson der Kategorie I eingestuft worden war.
Somit befinden zwei Grenzauer in amtlich angeordneter Quarantäne, was die Verschiebung zwingend erforderlich macht. Fest steht bereits, dass das Spiel gegen Bremen auf Freitag, 23. Oktober, verlegt wird, während ein neuer Termin für die Begegnung in Bad Homburg noch nicht gefunden ist.
Erst letzte Woche mussten – inklusive Pokal-Viertelfinale – vier Partien der TTF Liebherr Ochsenhausen verlegt werden, da besagter Spieler der Trainingsgruppe gleich vier Erstkontaktpersonen nach sich gezogen hat, die in häuslicher Quarantäne feststecken.
TTF-Präsident Kristijan Pejinovic gibt einen Einblick, wie das konkret aussieht: „Die Anordnung zur häuslichen Quarantäne wurde vom Kreisgesundheitsamt ausgesprochen, die Polizei überwacht es. Die Jungs dürfen nicht aus ihren Wohnungen raus, was gerade für junge Menschen in dem Alter schwer zu verkraften ist. Wir vom Verein versorgen sie mit dem Nötigsten. Das sieht zum Beispiel so aus, dass wir in der Pizzeria oder im Restaurant was für sie holen, es vor die Haustür stellen und ihnen per Handy Nachricht geben, das was vor ihrer Tür steht und sie es schnell reinholen sollen. Persönlichen Kontakt mit ihnen dürfen wir nicht haben.“
Bei den ganzen Spielverlegungen wird die Tabelle vermutlich noch sehr lange kein annähernd einheitliches Bild abgeben, das worauf die TTBL Sport GmbH immer stolz war, um den Tischtennissport aus dem Nischendasein herauszuführen – Sportligen, in denen der eine Klub sechs Partien gespielt hat, der andere zur gleichen Zeit zwei, lassen sich der sportinteressierten Öffentlichkeit und den Sponsoren nun einmal schwer verkaufen. Sollten in den nächsten Wochen noch weitere TTBL-Vereine von Quarantäne-Maßnahmen betroffen sein, was bei der Masse der inzwischen überall durchgeführten Tests alles andere als unwahrscheinlich ist, könnte das zu einem Terminchaos in Deutschlands Eliteliga – und nicht nur dort – führen, das kaum mehr in den Griff zu bekommen ist.
Text: Dr. Stephan Roscher
Foto: TTC Zugbrücke Grenzau