Do, 21. November 2024
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POKAL: Grünwettersbach und Ochsenhausen lösen Final-Four-Tickets souverän

Weitaus weniger Mühe als erwartet hatten die beiden Vorjahrsfinalisten ASV Grünwettersbach und TTF Liebherr Ochsenhausen, am Freitagabend ihre Final-Four-Tickets zu lösen. Titelverteidiger ASV war in Bad Homburg eindeutig das dominante Team, während die Oberschwaben den Zweitligisten Fortuna Passau in Rekordzeit von der Platte fegten. Zusammen mit dem TTC Schwalbe Bergneustadt – unlängst 3:2-Sieger gegen den 1. FC Saarbrücken TT – stehen nun also drei der vier Endrundenteilnehmer im Cup-Wettbewerb fest.

TTC OE Bad Homburg – ASV Grünwettersbach 0:3

Kommt die Herausforderung für die Bad Homburger Talente zu früh? Die Kurstädter scheinen noch ein Stück von der Erstligataugleichkeit entfernt zu sein. Außer „Leader“ Gustavo Tsuboi, der aber gegen Wang Xi leer ausging, hat bisher noch kein TTC OE-Spieler in den Vergleichen mit anderen Erstligisten ein Match gewonnen.

Nur zwei Siege trennen dagegen den ASV von der Titelverteidigung im Deutschen Tischtennis-Pokal. Die Badener zogen zum dritten Mal in Serie in das Halbfinale ein. „Ich freue mich sehr, dass wir wieder zum Final Four fahren. Dort haben wir nichts zu verlieren. Klar ist aber auch: Man muss uns erst mal schlagen“, so ASV-Manager Martin Werner nach der Partie. „Die Mannschaft wirkt derzeit sehr gefestigt. Unser Saisonstart ist sensationell.“

Türöffner des Erfolgs war Deni Kozul. Der Neuzugang des ASV stellte gegen Lev Katsman unter Ausschluss der Öffentlichkeit – Zuschauer waren leider keine zugelassen – seinen Aufwärtstrend unter Beweis und brachte Grünwettersbach durch sein 3:1 (11:9, 9:11, 11:3, 11:9) mit 1:0 in Führung.

Anschließend wahrte Wang Xi seine weiße Weste und sicherte sich beim 3:0 (11:8, 12:10, 11:9) gegen Gustavo Tsuboi seinen wettbewerbsübergreifend siebten Sieg im siebten Match. Vorentscheidend war der zweite Durchgang: Tsuboi führte bereits 6:0 und schien auf bestem Weg, den Satzausgleich zu schaffen. Wang kämpfte sich indes in die Verlängerung und dort mit 12:10 zur 2:0-Führung. Im dritten Satz machte der Defensivstratege, der mit der Vorhand auch Topspins ziehen und hart angreifen kann, dann alles klar.

Auf Position drei sorgte schließlich Dang Qiu für den dritten Punkt durch ein nie wirklich gefährdetes 3:1 (6:11, 11:2, 11:5, 11:6) gegen den jungen Rumänen Rares Sipos.

Ergebnisse

Lev Katsman – Deni Kozul 1:3 (9:11, 11:9, 3:11, 9:11)

Gustavo Tsuboi – Wang Xi 0:3 (8:11, 10:12, 9:11)

Rares Sipos – Dang Qiu 1:3 (11:6, 2:11, 5:11, 6:11)

Zuschauer: 0

TTC Fortuna Passau – TTF Liebherr Ochsenhausen 0:3

Mit einer hoch konzentrierten Leistung sind die TTF Liebherr Ochsenhausen am Freitagabend souverän ins Liebherr Pokal-Finale 2020/21 eingezogen. Beim Zweitligisten TTC Fortuna Passau benötigte man eine Stunde und 20 Minuten inklusive Pause, um mit einem 3:0-Erfolg das Ticket für das spektakuläre Endrundenturnier im Pokalwettbewerb auch diese Saison zu lösen.

Mit den beiden Topleuten Hugo Calderano und Simon Gauzy sowie dem 18-jährigen Samuel Kulczycki angetreten, machten die Oberschwaben, die zuletzt 2019 den Pokal geholt hatten, vom ersten Ballwechsel an klar, dass sie nicht gewillt waren, sich auch nur die geringste Blöße zu geben. Man war gewarnt vor dem Gegner, der im Achtelfinale immerhin den Post SV Mühlhausen ausgeschaltet hatte, und schaltete sofort auf Kampfmodus, ohne deswegen das spielerische Element zu vernachlässigen.

Der 20 Jahre alte englische Nationalspieler Tom Jarvis blieb gegen Hugo Calderano, aktuelle Nummer sechs der Welt, absolut chancenlos. Mit dreimal 11:5 in knapp 14 Minuten machte es der in allen Belangen überlegene TTF-Brasilianer noch einigermaßen gnädig. Im nächsten Match bekam es Simon Gauzy mit dem routinierten Fortuna-Kapitän Tomislav Kolarek zu tun. Der Kroate spielte zwar in einigen Passagen recht ansehnlich mit, doch auch hier war jederzeit klar, wer den Tisch als Sieger verlassen würde. 11:5, 11:7 und 11:7 hieß es nach gut 18 Minuten für den 25-jährigen Weltranglisten-19. aus Frankreich.

Dass es der junge Samuel Kulczycki mit Ungarns 17-jährigem Toptalent Csaba Andras – die beiden kennen sich von diversen internationalen Jugendturnieren – nicht ganz so leicht haben würde, stand zu erwarten. Doch auch Kulczycki schien im Tempo seiner beiden prominenten Teamkollegen fortfahren zu wollen und brachte die Sätze eins und zwei mit 11:7 und 11:4 nach Hause. Dann meldete sich allerdings der junge Ungar zurück und brachte den dritten Durchgang mit 11:8 nach Hause. Der jüngste Ochsenhauser zeigte sich unbeeindruckt und legte wieder einen Zahn zu. Den vierten und letzten Satz dieser recht einseitigen Pokalpartie sicherte er sich mit 11:7, sodass die Teilnahme der TTF am Liebherr Pokal-Finale um 19.17 Uhr eingetütet war.

Samuel Kulczycki tütete gegen Csaba Andras den Final-Four-Einzug der Oberschwaben ein.

„Wir waren von Beginn an voll fokussiert“, sagte Simon Gauzy im Anschluss. „Nach Passaus Sieg gegen Mühlhausen waren wir gewarnt. Wir haben daher von Beginn an Gas gegeben und ihnen am Ende keine Chance gelassen. Wir freuen uns sehr, dass wir erneut im Final Four stehen!“

Hugo Calderano und Kollegen hoffen nun, am Sonntag im Bundesligaspiel gegen den SV Werder Bremen (15 Uhr, Dr.-Hans-Liebherr-Halle) eine ähnlich gute, konzentrierte Leistung abrufen zu können, wohl wissend, dass der Deutsche Meister von 2013 natürlich drei Nummern stärker ist.

Ergebnisse

Tom Jarvis – Hugo Calderano 0:3 (5:11, 5:11, 5:11)

Tomislav Kolarek – Simon Gauzy 0:3 (5:11, 7:11, 7:11)

Csaba Andras – Samuel Kulczycki 1:3 (7:11, 4:11, 11:8, 7:11)

Zuschauer: 96

Beitragsbild oben: Wang Xi gewann in Bad Homburg das Schlüsselmatch gegen Gustavo Tsuboi.

Text & Fotos (2): Dr. Stephan Roscher

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